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FAQ zu der niedrigen FODMAP-Diät

FAQ

FAQ zu der niedrigen FODMAP-Diät

Was sind funktionelle Magen-Darm-Beschwerden? Wie werden funktionelle Magen-Darm-Krankheiten diagnostiziert? Was sind die Ursachen des Reizdarmsyndroms?

Was sind funktionelle Magen-Darm-Beschwerden?

Chronische Magen-Darm-Beschwerden können sehr vielseitig sein. Sie äußern sich unter anderem in Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Übelkeit oder Erbrechen. Halten die Beschwerden länger als sechs Monate an und liegen nicht einer organischen oder metabolischen Anomalie zugrunde (z.B. Zöliakie, Morbus Crohn, Magendarmtumoren), handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine funktionelle Magen-Darm-Erkrankung. Mindestens ein Drittel der Betroffenen leiden hierbei unter einem Reizdarmsyndrom, einer funktionellen Dyspepsie oder einer funktionellen Obstipation – den häufigsten Erkrankungen der gastroenterologischen Praxis.

Wie werden funktionelle Magen-Darm-Krankheiten diagnostiziert?

Es gibt aktuell keine Bildgebungsverfahren oder Labortests, welche funktionelle Magen-Darm-Krankheiten sicher diagnostizieren können. Stattdessen erfolgt die Diagnose nach dem Ausschluss organischer Krankheiten und auf Basis klinischer ROME-IV-Kriterien.

Was sind die Ursachen des Reizdarmsyndroms?

Die genauen Ursachen eines Reizdarmsyndroms sind bislang nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass eine Störung der Gehirn-Darm-Interaktion und eine Dysregulation des Mikrobioms hierfür verantwortlich sind.

Was sind mögliche Komplikationen des Reizdarmsyndroms?

Patient:innen mit moderaten bis schweren Symptomen leiden häufig an Schlafmangel, Depressionen, Angstzuständen, psychosozialen Problemen und als Folge dieser Probleme an einer erheblichen Beeinträchtigung ihres täglichen Lebens.

Wie wird Reizdarmsyndrom behandelt?

Die derzeitigen Behandlungsansätze sind unspezifisch und zielen lediglich auf die Linderung von gastrointestinalen und psychologischen Symptome ab.

In welcher Verbindung stehen Reizdarmsyndrom und Kohlenhydrate zueinander?

Patient:innen mit Reizdarmsyndrom berichten oft über Unverträglichkeiten gegenüber Kohlenhydraten. Der Grund dafür ist, dass Kohlenhydrate nachweislich RDS-Beschwerden auslösen können. Die Effizienz der Reduktion wurde ebenfalls in unterschiedlichen Studien bestätigt, weshalb verschiedene Diät-Maßnahmen empfohlen wurden.

Was sind Kohlenhydrat-Intoleranz und -Malabsorption?

Malabsorption bezeichnet die unzureichende Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Dieses Phänomen kann mittels diagnostischer Methode, wie dem Atemtest, diagnostiziert werden. Eine Intoleranz wird hingegen vermutet, wenn es unabhängig von der Malabsorptionsdiagnostik zu erheblichen Magen-Darm-Beschwerden bei der Nahrungsaufnahme kommt. Die Intoleranz-Diagnose kann mittels Eliminations- und Provokationstest bestätigt werden.

Wann lösen Kohlenhydrate bei Reizdarmsyndrom Beschwerden aus?

Symptome können unter andrem auftreten, wenn Patient:innen ein überempfindliches Magen-Darm-System (viszerale Hypersensitivität) haben, unter Kohlenhydrat-Intoleranzen leiden und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms gestört ist.

Warum erhöhen Kohlenhydrate die Reizdarmsyndrom-Beschwerden?

Kohlenhydrate erhöhen in vielen Fällen die RDS-Beschwerden, da sie den Wasserhaushalt im Körper beeinflussen, indem sie das Wasser in der Nahrung halten und die Wasserwiedergewinnung aus dem Darm-System anregen. Gleichzeitig stimulieren sie die Produktion von Nebenprodukten der Kohlenhydrat-Fermentation durch Dickdarmbakterien, wie Gase und Fettsäuren, was ebenfalls die RDS-Symptome verstärken kann.

Was sind FODMAPs?

Das Wort FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Es handelt sich hierbei um kurzkettige, schlecht verdauliche und durch Darmbakterien gut verwertbare Kohlenhydrate. Diese sind in unterschiedlicher Konzentration in vielen kohlenhydrathaltigen Produkten enthalten.

Was ist eine niedrige FODMAP-Diät?

Bei dieser Diät werden FODMAP-reiche Lebensmittel für mehrere Wochen zuerst gemieden und anschließend bis zur Toleranzgrenzen wieder eingeführt. Während dieser Zeit ernähren sich die RDS-Patient:innen nur von FODMAP-armen Lebensmitteln.

Für wen eignet sich eine niedrige FODMAP-Diät?

Wie Studien zeigen, kommt es heutzutage immer häufiger zu Laktose-, Fruktose- und Sorbit-Intoleranz, deren Symptomatik nur durch bestimmte Diät-Maßnahmen gelindert werden kann. Atemtests eignen sich hierbei gut, um Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittelgruppen auszuschließen oder zu bestätigen. Für mehr Details sind jedoch FODMAP-Diäten nötig, um einzelne Lebensmittelgruppen, wie Fruktane oder Galacto-Oligosaccharide, genauer zu untersuchen. Wird hier eine Intoleranz festgestellt, können im späteren Diät-Verlauf die Toleranzgrenzen ausgetestet werden, um dadurch in Zukunft eine weitestgehend normale Ernährung zu ermöglichen.

Welches Ziel hat die niedrige FODMAP-Diät?

Ziel der niedrigen FODMAP-Diät sind die Linderung der RDS-Beschwerden, die Feststellung von FODMAP-Intoleranzen sowie die Erstellung eines Ernährungsplanes zur dauerhaften Einhaltung einer niedrigen FODMAP-Ernährung.

Kann die niedrige FODMAP-Diät Reizdarmsymptome kurieren?

Keine Diät-Therapie kann die Symptome eines Reizdarmsyndroms komplett unterbinden. Mithilfe der NFD kann jedoch eine dauerhafte Linderung der Beschwerden erreicht werden. Durch das Analysieren der Intoleranzen und ihrer Grenzen, kann die Ernährung entsprechend umgestellt und so der Leidensdruck deutlich reduziert werden.

Wie wird die niedrige FODMAP-Diät durchgeführt?

Zunächst werden alle FODMAP-reichen Lebensmittel für 4-8 Wochen vermieden. Danach werden sie einzeln wieder eingeführt und die FODMAP-Verträglichkeit bis zur Toleranzgrenze getestet. Auf Basis dieser Ergebnisse kann am Ende ein individueller Ernährungsplan für die Zukunft erstellt werden.

Wie unterscheiden sich FODMAP-reiche von FODMAP-armen Lebensmittel?

Alle Lebensmittel weisen eine unterschiedliche FODMAP-Konzentration auf. Auf Basis ihres Kohlenhydratgehaltes werden sie in verschiedene Lebensmittelgruppen wie mit höhere oder niedrige FODMAP-Gehalt eingeteilt (z.B. Frischkäse hat 6,0 g der Laktose in 100 g des Produktes und Gorgonzola-Käse0,0 g der Laktose). Bei den meisten RDS-Patient:innen treten Symptome ab einer bestimmten FODMAP-Konzentration auf, wie z.B. für Laktose diese >1,0 g einer Portionsgröße ist. Im Internet lassen sich hierzu verschiedene Tabellen zu NFD-Empfehlungen finden, die jedoch immer kritisch hinterfragt werden müssen. Wir fügen jedem Atemtests stets Informationen zur FODMAP-Konzentrationen verschiedener Nahrungsmittel sowie Berücksichtigen die spezielle, studienbasierte Toleranzgrenzen.

Welche Vorteile bringt der Kohlenhydrat-Atemtest?

Wird eine Kohlenhydrat-Intoleranz mit/ohne –Malabsorption diagnostiziert, ist die Konsequenz in der Regel eine Ernährungsumstellung, um die Beschwerden künftig so gering wie möglich zu halten. Der komplette Verzicht auf Kohlenhydrate kann für den Betroffenen jedoch zu enormen Einschränkungen und gegebenenfalls gesundheitlichen Risiken führen. Deshalb ist es immer besser, nicht weitläufig auf eine komplette Nahrungsmittelgruppe zu verzichten, sondern die Ernährung weiterhin so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.

Mit einem Kohlenhydrat-Atemtest können bereits im Vorfeld mögliche Unverträglichkeiten ausgeschlossen werden. Diese Nahrungsmittel können dann auch während der Diätmaßnahmen weiterhin konsumiert werden. Das steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern erleichtert auch den Alltag und reduziert gesundheitliche Risiken. Deshalb bietet Ihnen die Praxis kliniklab etablierte Wasserstoff- und Methan-Atemtests mit Laktose, Fruktose und Sorbit an.

Warum ist das Erheben von Beschwerde während eines Atemtests wichtig?

Ein positiver Wasserstoff-Atemtest bedeutet nicht automatisch, dass die Beschwerden der Patient:innen durch eine Malabsorption des verabreichten Kohlenhydrats verursacht werden. Bei Patient:innen mit RDS kommt eine Laktoseintoleranz ohne Malabsorption öfter vor, als in Vergleichsgruppen ohne RDS. Zusätzlich berichten RDS-Patient:innen über stärkere Symptome, weshalb eine Überempfindlichkeit des Magen-Darm-Systems eine wesentliche Rolle in der Symptomatik einer Kohlenhydrat-Intoleranz spielen kann.

Ein direkter Zusammenhang zwischen den Symptomen und der Malabsorption ist jedoch nicht immer gegeben. Genau das macht die Dokumentation der Beschwerden während eines Atemtests so wichtig, da nur so Rückschlüsse auf die Diät-Erfolge gezogen werden können.

Wann ist ein Kohlenhydrat-Atemtest positiv?

Es werden nach der Gabe eines Kohlenhydrats mehrere Atemluftproben in den bestimmten Zeitabständen gesammelt. Diese werden auf Wasserstoff und Methan untersucht. Für Malabsorption ist ein Kohlenhydrat-Atemtest positiv, wenn ein Anstieg von mehr als 20 ppm (parts per million, Anteile pro Million) Wasserstoff bzw. mehr als 10 ppm Methan innerhalb von 180 min nachgewiesen wird.

Parallel werden Intoleranz-Symptome registriert. Ein Atemtest gilt als positiv, wenn Patient:innen neue oder zunehmende Beschwerden nach der Kohlenhydratgabe sowohl während des Tests als auch in der Nachbeobachtungszeit berichten.

Diese Beschwerden können wie oben angegeben ohne einen positiven Anstieg des Wasserstoffs und Methans vorkommen.

In welcher Reihenfolge können Kohlenhydrat-Atemtests durchgeführt werden?

Atemtests können entsprechend der Häufigkeit der Kohlenhydrat-Intoleranz bestellt werden, wie z.B. zuerst Laktose-Atemtest, danach Fruktose- und abschließend Sorbit-Atemtest. Die Abstände zwischen einzelnen Atemtests sollten etwa 2-3 Tage betragen.

Bitte beachten Sie, dass ein Atemtest nicht noch einmal wiederholt werden soll.

Wann sollen Kohlenhydrat-Atemtests durchgeführt werden?

Die Atemtests mit Laktose, Fruktose und Sorbit sollten vor Beginn der niedrigen FODMAP-Diät angefordert werden. Alternativ können Atemtests während der NFD-Restriktionsphase jedoch in den ersten 2 Wochen bestellt werden. Die Abstände zwischen einzelnen Atemtests sollten etwa 2-3 Tage betragen.

Warum wird ein Atemtest empfohlen?

Ein Kohlenhydrat-Atemtest gilt als einfache, nicht invasive und patientenfreundliche Methode zum Screening auf eine Intoleranz. Beim Atemtest kann die Körperreaktion nach der Kohlenhydratgabe ausgewertet und die Indikation für eine Restriktionsdiät gestellt werden. Die Intoleranz-Symptome können nicht bei einem direkten Test, wie z.B. einer Mutationsanalyse, ausgewertet werden.

Sollen Anamnesedaten ausgewertet werden?

Die kliniklab Praxis verwendet zu jedem Atemtest ein Anamnese-Fragebogen und erfasst damit die relevanten Daten. Sie beantworten die Fragen einfach online über Ihr Kundenkonto.

Mittels des Fragebogens können wir Anamnesedaten zu Beschwerden, Krankheitsverlauf, Beeinträchtigung der Lebensqualität sowie vorherigen Therapien berücksichtigen. Damit können wir die Diagnose des Reizdarmsyndroms mittels klinischen Kriterien überprüfen und ggf. zusätzliche Therapien vorschlagen.

Warum soll Kohlenhydrat-Atemtest in einem medizinischen Labor durchgeführt werden?

  1. Analysesysteme und Probenentnahmesets sind in Einsatz, die aktuellen Richtlinien für Medizinprodukte entsprechen.
  2. Die Qualitätssicherung erfolgt streng nach den Richtlinien der Bundesärztekammer.
  3. Der gesamten Prozess von Anforderung eines Labors bis zur Erstellung eines medizinischen Befundes ist zum großen Teil automatisiert und erfolgt über eine Labordatenbank.
  4. Bei Befundung werden Fehler aus der Präanalytik und Analytik sowie die Anamnesedaten berücksichtig.
  5. Bei Therapieempfehlung werden Optionen empfohlen, die durch Studien belegt sind.
  6. Als Ansprechpartner hat man einen Laborarzt immer zur Beratung.