Ernährung bei Reizdarmsyndrom: Kohlenhydrate
Lebensmittel mit hohem Gehalt an bestimmten Kohlenhydraten, sogenannten FODMAPs, werden von Personen mit Reizdarmsyndrom oft schlecht vertragen. Diese schwer verdaulichen, kurzkettigen Kohlenhydrate können Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und andere Verdauungsbeschwerden hervorrufen
Kohlenhydrate, die bei Reizdarmsyndrom vermieden werden sollten
- Obst: Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Nektarinen, Pflaumen, Mango, Litschi, Wassermelone, getrocknete Früchte, Fruchtsäfte und Dosenfrüchte.
- Gemüse: Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Artischocken, Bohnen, Erbsen, Lauch (weißer Teil), Frühlingszwiebeln, Pilze, Rosenkohl, Spargel, Blumenkohl, Rote Bete, Fenchel.
- Getreideprodukte: Weizen- und Roggenbasierende Produkte, einschließlich Brote, Pasta und einige Frühstückszerealien.
- Milchprodukte: Milch von Kühen, Schafen oder Ziegen, weicher Käse, Sahne, Joghurt (vor allem laktosehaltig).
- Süßungsmittel: Honig, Hochfruktose-Maissirup, Süßstoffe wie Sorbit, Mannit, Xylit, Maltit.
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Verzichten Sie nicht pauschal auf alle Lebensmittel
Wir empfehlen die Durchführung der vier wichtigsten Kohlenhydrat Atemtests auf Laktose, Fruktose, Sorbit und Inulin. Diese Tests sind fester Bestandteil unseres Therapiekonzepts. Sie können die Tests alternativ auch einzeln oder als Paket auf unserer Laborseite bestellen.
Lebensmittel, die bevorzugt werden sollten
Lebensmittel mit einem niedrigen FODMAP-Gehalt sind oft besser verträglich für Personen mit Reizdarmsyndrom (RDS). Diese enthalten leicht verdauliche Kohlenhydrate, die das Risiko von Verdauungsbeschwerden reduzieren. Eine Ernährung, die sich auf solche Lebensmittel konzentriert, kann die Lebensqualität verbessern.
- Obst: Orangen, Trauben, Melonen (außer Wassermelone), Bananen, Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren), Kiwi.
- Gemüse: Karotten, Tomaten, Zucchini, Auberginen, Gurken, Paprika, Spinat, Kürbis, Salat, Brokkoli (nur die Röschen), Spargelbohnen.
- Getreideprodukte: Glutenfreie Brote und Pasta, Quinoa, Reis, Hafer.
- Milchprodukte: Laktosefreie Milch und Milchprodukte, Hartkäse, Butter.
- Proteine: Fleisch, Fisch, Geflügel, Tofu, Tempeh.
- Nüsse und Samen: Mandeln (in kleinen Mengen), Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne.
Allgemeine Ernährungstipps:
- FODMAP-arme Diätphase: Lebensmittel mit höherem FODMAP-Gehalt sollten maximal für 8 Wochen gemieden und anschließend gemäß einem Plan zur Bestimmung der Toleranzgrenzen schrittweise wieder eingeführt werden.
- Ballaststoffe: Bevorzugen Sie eine schrittweise Erhöhung der Aufnahme von löslichen Ballaststoffen durch Lebensmittel wie Flohsamen, Hafer und Leinsamen.
- Zubereitungsmethoden: Durch das Experimentieren mit verschiedenen Zubereitungsmethoden wie Kochen, Backen oder Dämpfen kann die Verträglichkeit verbessert werden.
- Portionsgrößen der FODMAP-reichen Lebensmitteln: Ziel ist der Verzehr von 3 bis 5 Portionen Gemüse und 2 bis 3 Portionen Obst pro Tag, jeweils angepasst an die individuelle Verträglichkeit.
- Schälen von Obst und Gemüse: Da der höchste FODMAP-Gehalt oft in der Schale vorhanden ist, kann das Schälen die Verträglichkeit verbessern.
- Ernährungstagebuch: Ein Tagebuch über die Nahrungsaufnahme und die darauf folgenden Reaktionen hilft, verträgliche Lebensmittel zu identifizieren und Unverträglichkeiten zu erkennen.
Bitte informieren Sie sich über weitere Ernährungsempfehlungen bei Reizdarmsyndrom, insbesondere bezüglich Getreide, Hülsenfrüchten, Kohlenhydrate, Milch und Milchprodukten sowie Tierische Proteine.
Literaturquelle dieses Beitrags: Radziszewska, M. et al., 2023