Die Diagnose des Reizdarmsyndroms ist ein Prozess. Andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen werden zunächst ausgeschlossen. Das geht nicht mit einem einzigen Test.
Die Anamnese
Am Anfang steht das Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Arzt. Dabei geht es darum, dass der Arzt ein genaues Bild Ihrer Symptome erhält. Dabei helfen diese Informationen:
- Muster der Beschwerden: Wie äußern sich Ihre Symptome genau? Treten sie zu bestimmten Tageszeiten stärker auf?
Ein Symptom- und Ernährungstagebuch kann eine wertvolle Unterstützung sein, um Muster und Trigger für die Beschwerden zu identifizieren. - Dauer: Seit wann bestehen die Symptome?
- Auslöser (Trigger): Gibt es spezifische Situationen oder Nahrungsmittel, die Ihre Symptome verstärken?
Chronische Bauchschmerzen und Veränderungen bei der Häufigkeit der Stuhlgänge oder der Stuhlkonsistenz gelten als Hauptindikatoren für das Reizdarmsyndrom.
Auch wenn erste Beschwerden im Alter von unter 50 Jahren auftreten, deutet das auf das Reizdarmsyndrom. Außerdem, wenn keine sogenannten Alarmsymptome auftreten. Als Alarmsymptome gelten:
- Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall die über Wochen anhalten und schlimmer werden.
- unerklärlicher Gewichtsverlust
- Fieber
- sichtbarer Blut im Stuhl
Umfassende Tests
Um das Risiko einer Fehldiagnose zu minimieren, empfehlen Experten grundlegende Tests, die eine breite Basis abdecken. Zur umfassenden Abklärung gehören unter anderem:
- Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dient dem Ausschluss von Darmerkrankungen.
- eine körperliche Untersuchung, um allgemeine Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen.
- Blutuntersuchungen: ein großes Blutbild zur Überprüfung auf Entzündungszeichen, Anämie (Blutarmut), Schilddrüsenwerte und je nach Symptomatik weitere Werte.
- Stuhlproben, um Infektionen oder Entzündungen im Darm zu erkennen.
- Mit Atemtests werden mögliche Unverträglichkeiten gegen Laktose oder Fruktose diagnostiziert.
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Mögliche andere Ursachen für Reizdarm-Beschwerden
Es gibt keinen Test für das Reizdarmsyndrom. Das Reizdarmsyndrom wird diagnostiziert, nachdem andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Zu diesen gehören:
- Auch Psychische Erkrankungen können zu Symptomen führen, die denen des RDS gleichen.
- Darmerkrankungen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Darminfektionen oder Krebserkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten, besonders die Unverträglichkeit von Lactose, Fructose und Sorbitol.