zurück

Reizdarmsyndrom mit Durchfall

Vagusway_diarrhea

Vier bis fünf Prozent der westlichen Bevölkerung leiden an chronischem Durchfall. Chronische Diarrhö ist ein verbreitetes Reizdarm-Symptom, kann aber unterschiedliche Ursachen haben. Wir erklären, wann Durchfall als Reizdarm-Symptom angesehen wird und wann es auf eine organischen Magen-Darm-Krankheit hindeutet.

Chronischer Durchfall kann die Lebensqualität und Arbeitsproduktivität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Bei Patient:innen mit chronischem Durchfall kann ein Reizdarmsyndrom mit Durchfall-Dominanz (RDS-D) diagnostiziert werden. In den USA und Schweden schätzt man die Häufigkeit der Stuhlinkontinenz bei RDS-Betroffenen auf rund 20 bzw. 14 Prozent.

Die Stuhlgänge mit Diarrhö sind nicht berechenbar und können nach dem Schlafen sowie nach jeder Mahlzeit auftreten. Da sie manchmal nur durch einen kleinen Furz ausgelöst werden, entwickeln viele Patient:innen Angstzustände und tragen Wechselkleidung mit sich oder versuchen sich in der Nähe einer Toilette aufzuhalten. Der Stuhlentleerung folgen außerdem Schwächegefühle und Konzentrationsminderung.

Kein Wunder, dass RDS-Patient:innen Durchfall als nach Bauchschmerzen als das zweitschlimmste Symptom bezeichnen.

Jetzt ganzheitlichen Behandlungsansatz entdecken

Wie definiert man die Stuhlkonsistenz?

Als Hilfsmittel für die Diagnose von Stuhlkonsistenz dient die Bristol-Stuhlformen-Skala. Sie klassifiziert die verschiedenen Arten des Stuhlgangs in sieben Stufen, indem sie seine Form und Beschaffenheit beschreibt.

Typ 1: Einzelne, feste Kügelchen, schwer auszuscheiden
Typ 2: Wurstartig, klumpig
Typ 3: Wurstartig mit rissiger Oberfläche
Typ 4: Wurstartig mit glatter Oberfläche
Typ 5: Einzelne weiche, glattrandige Klümpchen, leicht auszuscheiden
Typ 6: Einzelne weiche Klümpchen mit unregelmäßigem Rand
Typ 7: Flüssig, ohne feste Bestandteile

Bei chronischer Diarrhö entspricht der Stuhlgang meist Typ 6 oder 7.

Durchfall mit Alarm-Symptomen

Treten bestimmte alarmierende Symptome auf, ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass die Di­ar­rhö das Symptom einer organischen Magen-Darm-Krankheit ist. Zu den Alarm-Symptomen bei chronischer Diarrhoe zählen:

  • Auftreten in einem Alter von über 50 JahrenUnklarer Gewichtsverlust von mehr als 10 Prozent innerhalb von 3 Monaten
  • Nächtliche Schweißausbrüche
  • Fieber
  • Kurze Krankheitsdauer oder Verschlechterung früherer Symptome
  • Akute Lymphknotenschwellung
  • Blut im Stuhl oder Teerstuhl
  • Akute und persistierende Durchfälle, die auch nach Fasten nicht aufhören
  • Nächtliche Durchfälle
  • Therapieresistente und dauerhafte Bauchblähungen
  • Auftreten von Zöliakie, Morbus Chron, Colitis ulcerosa, Magen-Darm-Tumoren oder Polypen beim Patienten oder in der Familie.

Bei Vagusway bieten wir ihnen eine Anamnese und verschiedene Labortests an, um bei der Diagnostik oder auch bei der Behandlung von zu helfen. Mittels unseres Fragebogens zur Anamneseerhebung können wir Alarmsymptome gezielt abfragen.

Jetzt ganzheitliche Reizdarmsyndrom-Diagnose starten

Diagnose von Reizdarmsyndrom mit Durchfall

Die Diagnose von Reizdarmsyndrom mit Durchfall-Dominanz (RDS-D) ist nur möglich, wenn organische Darmkrankheiten ausgeschlossen werden und die klinischen Kriterien für das Reizdarmsyndrom erfüllt werden: Die Betroffenen müssen einen breiigen oder wässrigen Stuhlgang (entsprechend den Werten 6–7 auf der Bristol-Stuhlformen-Skala) bei mehr als 25 Prozent aller Stuhlgänge mit Symptomen aufweisen.

Auch bei RDS-D kann eine harte oder klumpige Stuhlkonsistenz (1–2 auf der BSS) vorkommen. Allerdings sollte für eine RDS-D-Diagnose die Verstopfung weniger als 25 Prozent aller symptomatischen Stuhlformen betreffen.

Für die RDS-D-Diagnose ist es wichtig, dass es nur an Tagen mit RDS-Rückfällen zu Bauchschmerzen kommt. An Tagen ohne Schmerzen haben Patient:innen einen normalen Stuhlgang.

RDS-D-Symptome können kurz nach einer Gastroenteritis auftreten, ihre Ursachen sind dabei jedoch häufig nicht zu ermitteln. RDS-D-Patient:innen klagen oft über Blähungen, Bauchschmerzen und veränderte Stuhlgewohnheiten.